Sehenswürdigkeiten von Cossebaude

Aussichtspunkt Herrenkuppe mit Bismarckturm

Bismarckdenkmal mit Feuerschale

Von der Herrenkuppe hat man einen herrlichen Blick ins schöne Elbtal. Von hier aus kann man hinüber aufs andere Elbufer schauen, wo sich Radebeul mit seinen zahlreichen Weinhängen befindet. Die Stadt Dresden liegt dem Besucher ebenfalls zu Füßen und die Sächsische Schweiz mit ihren einzigartigen Felsen aus Sandstein scheint greifbar nah.

Auf der Herrenkuppe befindet sich die wohl markanteste Sehenswürdigkeit von Cossebaude: der Bismarck-Turm, der als Feueraltar konzipiert ist. Er wurde dank Spenden in Form von Geld, Material, Bau- und Transportleistungen im Frühjahr 1913 in nur 14 Wochen gebaut. Bauherr war ein Ausschuss von Bismarckverehrern aus Cossebaude und Umgebung.

Das Denkmal wurde am 22. Juni 1913 während einer "Enthüllungsfeier" mit Festzug, Militärmusik, Chorgesang, Ansprachen, Kranzniederlegungen und Huldigungstelegrammen an Kaiser und König geweiht. Am späten Abend brannte das erste Altarfeuer.

Der Feueraltar war seinerzeit ein neuartiges Bismarckdenkmal. Die Seitenwände umschließen über die gesamte Bauwerkshöhe von 4,16 m einen zentralen Luftschacht mit einem Querschnitt von 2,4 m² bis zum Gesims, darüber 3,7 m². Von oben war eine Feuerschale mit Bodenrost eingesetzt und auf zwei Querträgern arretiert. Brennmaterial gab man von oben zu und setzte es mit Feueranzündern in Brand. Frischluft wurde selbsttätig durch drei Öffnungen angesaugt. Die Flammen wurden bis zu 2 Stunden unterhalten.

Seit der Weihe haben in den Jahren 1920 bis 1933 und 1999 bis 2008 Kultur-, Sport- und politische Vereine zu den Sonnenwenden insgesamt 20 Feiern mit Altarfeuer veranstaltet, alle ohne Bismarck-Gedenken.

Das Bauwerk steht seit 1992 als markantes Beispiel des Denkmalkults im wilhelminischen Kaiserreich unter Denkmalschutz.

2013 wurde im Zuge der Beseitigung von Bauschäden die 1999 erneuerte Feuerschale ersatzlos entfernt und so die ursprüngliche Bauwerksfunktion Feueraltar aufgegeben.

Die Alte Kapelle in Cossebaude - Geschichte eines bedeutenden Baudenkmals

Alte Kapelle in Cossebaude

Die Kapelle wurde 1441 der heiligen Dorothea geweiht und war Teil des Vorwerkes Cossebaude, das erstmals 1263 erwähnt wurde. Unter der Leitung des Meißner Dompropstes Johannes von Konigspergh wurde das Vorwerk im Jahr 1492 aufgelöst und die Gemeinde Cossebaude zu einem eigenen Kirchspiel erklärt. Die Kapelle diente gleichzeitig als Wohnsitz eines Priesters, der für die Eintreibung der kirchlichen Abgaben im Zusammenhang mit dem Weinbau zuständig war.

Nach der Reformation wurde die Alte Kapelle im Jahr 1578 in ein evangelisches Gotteshaus umgewandelt und gehörte fortan als Filialkirche zur Kirche von Briesnitz. Die wöchentlichen Sonntagsgottesdienste wurden vom Lehrer abgehalten, während vierteljährlich der Briesnitzer Pfarrer predigte.

Im Laufe der Zeit wurden einige bauliche Veränderungen vorgenommen. Um 1700 erfolgte eine Aufstockung des spätgotischen Baus, wodurch das Gebäude ein Walmdach erhielt.

Umnutzung und heutiger Zustand

Im Jahr 1901 wurde Cossebaude zu einer selbständigen Kirchgemeinde erklärt. Da die Alte Kapelle den Anforderungen nicht mehr genügte, entschied man sich im Jahr 1902 den Maschinensaal der ehemaligen Weinpresse des Dorfes an der Talstraße 9 zum Betsaal umzubauen. Nach Fertigstellung des neuen Betsaals wurde die Alte Kapelle nicht mehr kirchlich genutzt und im Jahr 1921 zu einem Wohnhaus umgebaut. Vorher diente sie für einige Jahre als örtliches Heimatmuseum.

Heutige Bedeutung und Schutzstatus

Die Alte Kapelle in Cossebaude ist ein bedeutendes historisches Baudenkmal und steht unter Denkmalschutz. Sie ist in die Denkmalliste der Stadt Dresden eingetragen und trägt somit zur kulturellen Vielfalt der Stadt bei.

Textquelle: Stadtlexikon Dresden

Das Heimathaus - Ein Schmuckstück im Ortskern

Heimathaus Cossebaude

2006 erwarb der Heimat- und Verschönerungsverein Cossebaude e. V. das bemitleidenswert aussehende Objekt und begann, es liebvoll zu rekonstruieren. Das alte Bauernhaus sollte das neue Zuhause des Vereins werden.

Doch was motivierte den Verein, sich dieser Herausforderung zu stellen?

Der Dresdner Architekt Martin Trux, der dem Heimat- und Verschönerungsverein Cossebaude e. V. bei diesem Vorhaben zur Seite stand, fand auf diese Frage folgende Antworten:

  • wertvolle verbliebene originale Bausubstanz
  • viele vorhandene interessante Details im und am Gebäude
  • eine gute Lage im alten Dorfkern von Cossebaude
  • eine ideale neue Nutzung für das Gebäude als Heimathaus
  • motivierte Vereinsmitglieder und ein positives Umfeld für das Projekt.

Der Heimatverein äußerte folgende Wünsche, die bei der Rekonstruktion Beachtung finden sollten:

  • Schaffung eines „Anlaufpunktes“ für die Bevölkerung und den Verein
  • Möglichkeiten für Ausstellungen, Vorträge, Veranstaltungen
  • Demonstrieren von "Geschichte hautnah" mit und im Gebäude
  • Beibehalten und „erlebbar“ machen der typischen Gebäudemerkmale
  • Schaffen einer Infrastruktur für Festivitäten und Veranstaltungen aller Art.

Auch wenn es anfangs unvorstellbar erschien, dass das alte Bauernhaus diesen ganzen Anforderungen jemals gerecht werden könnte, nahm diese Vision im Laufe der Zeit Form und Farbe an.

Heute sind im Erdgeschoss das Vereinsbüro und die Toiletten untergebracht. Über das Treppenhaus gelangt man in das sehr niedrige 1. Obergeschoss, wo sich das Vereinszimmer, ein großer Raum für Veranstaltungen sowie eine kleine Teeküche befinden.

Im Dachgeschoss wurde durch die Anordnung von zwei langen Hechtgauben Licht und Raum für einen weiteren großen Raum für wechselnde Ausstellungen geschaffen.

Während der gesamten Rekonstruktionsphase wurde großer Wert auf die verwendeten Oberflächen und Materialien gelegt. So sind im Erdgeschoss an vielen Stellen die Bruchsteinwände zu sehen, sowie im 1. Obergeschoss und im Dach die gesamte Holzkonstruktion.

2008 konnte der Heimat- und Verschönerungsverein Cossebaude e. V. sein neues Domizil beziehen.

Seitdem ist das Heimathaus zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Ortes geworden. Nicht nur zur Jubiläumsfeier, sondern auch bei vielen Ausstellungen, Feiern und Vorträgen wird es rege genutzt.

Das alte Bauernhaus, das ein echtes Schmuckstück geworden ist, ist ein absoluter Gewinn für die Ortschaft Cossebaude. - Wer es noch nicht kennt, sollte sich bei Gelegenheit selbst ein Bild davon machen!

Quelle: Heimat- und Verschönerungsverein Cossebaude e. V.